The Circle

Eine lange Parabel auf die Allmacht Googles & Co.

Name des Buches:

+ISBN (Deutsch)

+ISBN (Englisch, mit Vokabeln)

The Circle

978-3-462-04854-4

978-3-12-573852-2

Genre: Thriller
Autor: Dave Eggers
Verlag:

Kiepenhauer&Witsch (deutsche Fassung)

Klett Sprachen (englische Fassung)

Seitenzahl:

560 (deutsche Fassung)

491 (englische Fassung)

Sprachniveau (Englisch): Ab 7. Lernjahr

 

 

Der Roman „The Circle“ von Dave Eggers zeigt eine dystopische Sicht der uns bekannten sozialen Vernetzung in der digitalen Welt.

Die junge Protagonistin Mae Holland beginnt ihren neuen Job beim „Circle“, ein Unternehmen vergleichbar zu Google. Der neue Job ist komplett anders als ihr alter öder Job, sodass sie mit viel Tatendrang und Begeisterung in der „Customer Experience“ anfängt. Schnell wird jedoch klar, dass ihr Job über das Beantworten von Kundenanfragen hinausgeht – denn man erwartet von ihr, sich auch sozial in das verstrickte Netzwerk einzubinden.

Das fällt Mae jedoch recht leicht, besonders dank des zukunftsweisenden „Wise Man“ Eamon Bailey, der sie mit seinen Visionen ansteckt und motiviert. Eins der visionären Projekte ist die (kleine, günstige, hochqualitative) SeeChange Kamera, welche Bailey überall auf der Welt verteilen möchte. Auch, dass der Circle Maes (an MS erkrankten) Vater gesundheitlich hilft, entlastet sie sehr. Ebenso begeistert ist sie von Kalden, den sie immer wieder mal auf dem Campus (Firmengelände) trifft.

Doch dann begeht Mae eine Straftat und stellt fest, dass wenn sie gewusst hätte, sie wäre mit einer der SeeChange Kameras beobachtet worden, sie bewusster gehandelt hätte und nicht fahrlässig ein Verbrechen begangen hätte. Also entscheidet sie sich dazu, „transparent“ zu werden. Das bedeutet, dass Mae jederzeit über einen LiveStream verfolgt werden kann – sprich Mae verzichtet auf ihre Privatsphäre.

Dave Eggers hat es mit „The Circle“ geschafft, einen aufhorchen zu lassen und sich die Allmacht der Internetgiganten Google und Facebook bewusst zu machen. Mit seinem Roman hat er eine dystopische Welt in unsere Köpfe gerufen, die uns immer wieder zur Vorsicht und dem überlegten Handeln erinnern soll – dafür ein großes Lob!

Jedoch finde ich, dass sich der Roman an manchen Stellen zieht, unwichtigeren Details wird zu viel Platz gelassen. Auch, dass Mae sich schlussendlich so verhält, wie sie sich verhält, finde ich nicht überraschend – das Buch scheint jedoch vermitteln zu wollen, das dies unvorhersehbar gewesen wäre.

Wenn man auf spannende Revolutionen steht, wie man sie von jungen Helden anderer Dystopien kennt (Tribute von Panem, Die Bestimmung, Maze Runner), dann ist dieses Buch nicht das Richtige – zumindest sollte man das nicht erwarten. Ich hatte den kleinen Funken Hoffnung noch und wurde enttäuscht, somit war das Ende ziemlich unbefriedigend. Mir hätte es besser gefallen, wäre am Anfang gekürzt worden und stattdessen über das Ende hinaus die Geschichte weitererzählt worden.

Schlussendlich muss ich jedoch sagen, dass meine Kritik Geschmackssache ist und die Bedeutsamkeit des Romans zurückstellt – dies sollte jedoch nicht der Fall sein, denn hier hat das Werk seine Daseinsberechtigung. So ende ich mit einem Spruch, dessen Quelle ich nicht kenne: „Nach einem guten Buch versteht man die Welt ein wenig besser. Nach einem sehr guten Buch ein bisschen weniger.“

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Von Alexander Wiß (MSS 12) Veröffentlicht 02.08.2019

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