Aktuelles aus dem Jugendrat Koblenz
„Mitdenken, mitreden, mitbestimmen“, so lautet das Motto des Jugendrats, das mich persönlich dazu angeregt hat, mich für die Wahl aufstellen zu lassen. Nun bin ich seit Januar 2013 stimmberechtigtes Mitglied im Jugendrat und wir engagieren uns als Interessenvertreterinnen und – vertreter der Koblenzer Jugend und sind mittendrin in vielen Projekten.
Die Arbeit findet in öffentlichen Sitzungen im Rathaus und in verschiedenen Arbeitsgruppen statt. Insgesamt sind wir nach Kommunalwahlrecht gewählte 22 stimmberechtigte Mitglieder zwischen 10 und 17 Jahren. Zu diesem offiziellen Gremium der Stadt gehören darüber hinaus Erwachsene, die aber kein Stimmrecht haben: die Bürgermeisterin, die stellvertretende Vorsitzende des Jugendrates und zwei Mitarbeiter des Jugendamtes, außerdem vom „alten“ Jugendrat noch sechs beratende Mitglieder. Bei den Sitzungen im Rathaus (einmal im Monat) besuchen uns regelmäßig die jugendpolitischen Sprecher und Sprecherinnen der Ratsfraktionen.
Darüber hinaus schicken wir selbst auch beratende Mitglieder in verschiedene Gremien, wie zum Beispiel in den Schulträgerausschuss, den Jugendhilfeausschuss, die AG Spielflächen, den Fahrgastbeirat, den Hausbeirat des Jugend- und Bürgerzentrums auf der Karthause und den Kriminalpräventiven Rat. Wir haben das Recht, im Stadtrat und in allen Ausschüssen gehört zu werden, sobald ein Tagesordnungspunkt die Interessen von Jugendlichen berührt.
Zwischen den öffentlichen Sitzungen arbeiten wir in Arbeitsgruppen von fünf bis acht Mitgliedern:
So besichtigt die Arbeitsgruppe Schule momentan alle weiterführenden Schulen, um sie im Zustand der Gebäude und in der Ausstattung mit der Jugendbefragung von 2011 zu vergleichen. Wir wollen uns eine eigene Meinung bilden, um der Schulverwaltung handfeste Vorschläge machen zu können.
Eine andere AG kümmert sich um das Thema Verkehr: den öffentlichen Nahverkehr im Gespräch mit den Anbietern der Buslinien und zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten für Radverkehr insbesondere um die Radwege. Diese Gruppe hat erreicht, dass das Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung sich intensiv mit den Vorschlägen von Jugendlichen auseinandersetzt und momentan Planungen neu überdenkt!
Gute Freizeitmöglichkeiten oder die Sicherheit in unserer Stadt sind ebenso Thema von Arbeitsgruppen.
Während der Bundestagswahl haben wir zusammen mit der Rheinzeitung und der Schülerzeitung des Max-von-Laue-Gymnasiums „Die Hupe“ an dem Projekt „Wahlzeit“ gearbeitet, um der Jugend die Bundestagswahl und den Wahlkampf näher zu bringen.
Wir interviewten die sieben Koblenzer Direktkandidaten, den SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, die Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer und Hannelore Kraft, den Bundesgesundheitsminister Bahr und andere prominente Politiker und Politikerinnen. Eine gut besuchte Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten – vom Chef der Lokalredaktion und zwei Mitgliedern des Jugendrates moderiert - war zum Abschluss ein besonderes Highlight.
Am 2. Oktober besuchten wir auf Einladung von Ratsmitglied und Landtagsabgeordneten Nils Wiechmann den Landtag in Mainz. Wir hatten Gelegenheit, das Abgeordnetenhaus zu sehen, mit Herrn Wiechmann ein ausführliches Gespräch zu führen und einer Plenarsitzung beizuwohnen.
Auf unseren Wunsch hin besuchten wir vorher auch noch das für uns zuständige Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, wo wir ein offenes Ohr fanden – z.B. für unseren Vorschlag für eine geänderte Benennung der „Kinder“-Rechte, in der auch die Jugend bis 18 Jahre sich eigentlich wiederfinden sollten- denn die UN-Konvention, die unsere Rechte verbürgt, gilt bis zur Volljährigkeit. Ich arbeite gerne im Jugendrat und bin gespannt, was ich dort noch alles erleben werde.
Ein Bericht von Monna Al-Khaldi (MSS 11), stimmberechtigtes Mitglied des Jugendrates Koblenz der Wahlperiode 2013/2014