ESC 2018
Wir schaffen das!
„Wir schaffen das!“ Dies scheint das Motto für den kommenden ESC zu sein. Bei dem Auswahlverfahren hat sich einiges verändert, wie die ARD in einem Video zeigt (→ Was ist neu zum ESC). So wie es erklärt wird, konzentriert man sich dieses Jahr auf markante Kandidaten für Deutschland, die einem im Gedächtnis bleiben.
Dafür hat man ein „Eurovision-Panel“ aus 100 deutschen ESC Zuschauern zusammengestellt, deren „Online-Tipps“ in den letzten Jahren mit dem Geschmack der europäischen Zuschauer übereinstimmten. Diese wählen aus 200 Kandidaten 20 aus, die für sie am meisten Wiedererkennungswert haben. Diese 20 wiederum werden in ein Trainingslager geschickt, wo ihre Kompositionen verfeinert werden, bevor sie ein weiteres Mal vom „Eurovisions-Panel“ und einer europäischen Jury bewertet werden. Die besten Fünf treten im Vorentscheid am 22. Februar gegeneinander an.
Doch „Fünf“ ist laut der ARD Webseite nicht ganz richtig, so sind es auf einmal „Sechs“ laut des Posts über die →Acts beim Vorentscheid.
Und nun soll einer dieser sechs Acts uns beim kommenden ESC vertreten. Doch hat das erneuerte Auswahlverfahren uns bessere Kandidaten als im Vorjahr geliefert, oder gar Kandidaten, die „Chancen“ beim ESC haben könnten?
Der erste Kandidat ist Xavier Darcy, der schon mit einem seiner Alben in den TOP 50 der iTunes Charts landete. Doch wenn man auf dem, unter seinem Namen geführten, YouTube-Kanal nachschaut, scheint er sich mit noch knapp 1000 Abonnenten und 100.000 Aufrufen zufrieden geben zu müssen.
Ich glaube nicht, dass er der richtige Kandidat für den ESC ist, mir fehlt es an Wiedererkennungswert.
Nummer Zwei ist Komponist Ryk, der bisher für verschiedene Varieté-Projekte die Musik komponierte. Eines seiner Projekte ist die europaweit erfolgreiche Show „Feuer der Turnkunst“.
Ob sein Stil den Erfolg beim ESC herbeiführt, ist wohl eher unwahrscheinlich, so hält sich dieser eher düster, was doch eher nicht der Geschmack des ESCs ist.
Eine der Qualifizierten ist Ivy Quainoo, die Gewinnerin der ersten „The Voice of Germany“ Staffel. Sie wurde schon mit dem Echo, sowie einer „Gold“-Auszeichnung ausgezeichnet. Mir bleibt sie ebenfalls im Kopf, der Wiedererkennungswert ist also da, eine „Fanbase“ hat sie zumindest hier in Deutschland, die ihr durch die Qualifikation helfen könnte, doch liegt hier immer noch die Betonung auf „könnte“. Und letztendlich sorgen deutsche Fans nicht für Stimmen beim „großen“ Wettbewerb, so darf man nicht für das eigene Land abstimmen.
Michael Schulte ist ebenfalls Kandidat beim Vorentscheid und kann auf Unterstützung seiner über 200.000 Abonnenten auf YouTube hoffen. Seine Fans kommen aus verschiedenen europäischen Ländern, was ihn prädestiniert für einen europäischen Wettbewerb mit Zuschauervoting macht. Er zählt zu der stärkeren Hälfte der Kandidaten des Vorentscheids.
Natia Todua ist die zweite, hierbei vertretene, TVoG Gewinnern und die Gewinnerin der aktuellen Staffel. Wiedererkennungswert hat sie auf jeden Fall, doch bin ich mir nicht sicher, ob sie einen Sieg holen könnte, TVoG Gewinner sind nicht unbedingt die erfolgreichsten beim ESC... Doch ihre Qualifikation könnte gut laufen, schließlich ist ihr Staffelsieg zu Zeiten des Vorentscheids erst zwei Monate her, was wohl viele der TVoG Fans veranlassen wird, ein weiteres Mal für sie anzurufen. Und bei der Castingshow zeigte sie, dass sie sich von den anderen deutlich absetzen kann. Nur hoffentlich nicht am Ende der Tabelle…
Wohl am meisten Wiedererkennungswert für die Europäer haben die Jungs von „voxxclub“, deren aufgemotzte deutsche Volksmusik sich komplett von den anderen ESC Teilnehmern unterscheiden wird. Dies kann natürlich sehr gut ausgehen, so stehen die ESC Fans auf „außergewöhnlich“ (siehe Auftritte von Stefan Raab und Gildo Horn), doch ebenfalls könnte es nach hinten losgehen. Genug Fans sollte die Band aber zur erfolgreichen Qualifikation haben.
Doch Fans allein werden dieses Voting nicht entscheiden. Auch hier haben das Eurovisions-Panel und die europäische Jury ein Mitspracherecht. Somit bleibt es wohl spannend, wer dieses Jahr zum ESC geht und dort mit uns sogar um den Titel fiebern könnte.
Alex W. (10b)