Zwölf Tage Austausch in Portugal
Das, was mich an meinem Erasmus-Plus Austausch in Portugal am meisten begeistert hat, ist die Herzlichkeit und die Gastfreundlichkeit der Menschen. Ich wurde sowohl in der Schule als auch in meiner Gastfamilie äußerst freundlich aufgenommen und wie selbstverständlich integriert.
Da ich die Landessprache nicht spreche, lief die Kommunikation größtenteils über Englisch ab, teilweise aber auch mit Händen und Füßen, da die Eltern meiner Austauschpartnerin Bruna und auch einige SchülerInnen nur sehr wenig Englisch sprechen können. Laut Bruna und den Lehrern dort hängt dies damit zusammen, dass es nur einen Schultyp als weiterführende Schule (Secondary School) gibt – wie die High Schools in Amerika. So würden die Lernniveauabstände unter den Schülern einer Klasse von Jahr zu Jahr größer.
Während meines Aufenthaltes habe ich nicht nur bei Bruna mit im Unterricht gesessen. Weil ich in allen auf portugiesisch unterrichteten Fächern nur wenig verstehen konnte, war ich außerdem bei verschiedenen Klassen aus der 11 und 10 in den Englisch- und Deutschstunden. Der Englischunterricht unterscheidet sich nicht sehr von dem in Deutschland. Als ich dort war, wurden v.a. zum Thema „sustainability“ Vorträge von den Schülern gehalten. Deutsch dagegen ist allen Schülern schwergefallen. Allerdings hat die Deutschlehrerin mir erzählt, dass es einen Gesangswettbewerb an der Schule für deutsche Lieder gäbe. Vergangenes Jahr hätte wohl ein Junge mit Joris‘ „Sommerregen“ gewonnen.
Da meine Austauschschülerin die 12. – und somit in Portugal letzte – Klasse besucht, hatten wir jeden Tag höchstens bis mittags Unterricht. Daher gibt es viel Zeit für andere Aktivitäten. Bruna zum Beispiel spielt unter anderem Theater und in Musicals mit. Außerdem ist sie im Orchester und tanzt Ballett. Ich fand es sehr interessant, sie zu diesen kreativen Hobbies zu begleiten. Aber wir haben auch Ausflüge gemacht, mal mit der Familie, mal mit Brunas Freunden. Zweimal sind wir beispielsweise nach Porto gefahren, der zweitgrößten Stadt Portugals, die nur etwa 15 Minuten von Maia entfernt liegt, der Stadt, in der meine Gastfamilie wohnt und wo sich die Schule befindet. Porto ist eine wunderschöne, bunte Stadt. Es gibt viele historische Bauwerke, welche typischerweise mit bunten Fliesen dekoriert sind, Cafés und kleine Lädchen. Als wir dort waren, hat Bruna mir unter anderem die Livraria Lello (eine berühmte historische Buchhandlung, die J.K. Rowling zu Harry Potter inspiriert haben soll) und den „schönsten McDonald’s“ der Welt gezeigt, der im Jugendstil gehalten ist.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für die Erfahrungen, die mir der Austausch gebracht hat. Ich konnte einen guten Eindruck von der portugiesischen Lebensweise bekommen und habe viele neue Freunde kennengelernt. Ich bin sicher, es war nicht das letzte Mal, dass ich Portugal besucht habe.
Mia Ney (MSS 12)
veröffentlicht am 2.2.2025