Zaragoza STEAM-Austausch
Im Rahmen des Programms Erasmus+ nahmen wir mit zehn Schülerinnen und Schülern der Klasse 10b im April an einem einwöchigen Austausch nach Zaragoza in Spanien am Centro San Valero teil. Ziel des Programms ist es, uns als Junior-Botschafter für die STEAM- Fächer auszubilden. Das Projekt geht über drei Jahre und wird 2019 in Deutschland an unserer Schule und 2020 in England an unserer Partnerschule, der Meadowhead School in Sheffield, stattfinden. In diesem Jahr trafen wir uns mit zehn Deutschen, zehn Engländern und 23 Spaniern in Zaragoza in Spanien.
Dienstag, 17.04.2018
Am Nachmittag des 17. Aprils starteten wir unsere Reise am Koblenzer Hauptbahnhof. Von dort aus ging es mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen und dann mit dem Flieger weiter nach Barcelona El Prat. Gut gelandet mussten wir von Barcelona dann noch mit dem AVE (spanischer ICE) weiter nach Zaragoza kommen. Nach insgesamt neun Stunden kamen wir schließlich um 23:30 Uhr in Zaragoza am Hauptbahnhof an! Die Aufregung war groß, da wir unsere Gastschüler nur über Whatsapp und teilweise Skype kannten. Viele kannten nicht einmal ihre Gasteltern. Unsere zehn Gastschüler sowie ihre Eltern und Lehrer warteten bereits auf uns. Jeder unserer spanischen Gastschüler hatte ein Plakat mit unserem Namen gebastelt und wir wurden super nett empfangen! Anschließend sind alle mit ihren jeweiligen Gastfamilien nach Hause gefahren um zu schlafen, schließlich waren wir alle sehr müde von der langen Fahrt;).
Mittwoch, 18.04.2018
Mittwoch war unser erster kompletter Tag in Zaragoza. Morgens wurden wir alle in San Valero begrüßt. Die spanischen Lehrer haben uns das Programm vorgestellt und anschließend durch die Schule geführt. Die Schule hat knapp 1300 Schüler und ist dementsprechend relativ groß. Neben dem eigentlichen Schulgebäude hat die Schule aber auch eine Halle, an der die Schüler mechanische und technische Arbeiten ausführen können. Sogar das Equipment und die Materialien werden von der Schule zur Verfügung gestellt! Auch hat die Schule einen kleinen Garten, der von den Schülern selbst angelegt wurde. In einem weiteren Schulgebäude kann digital unterrichtet werden (eine Art Fernuni). Nach der Schulbesichtigung hatten wir zwei verschiedene Workshops zu Elektrizität und Pneumatik und bevor unser erster Schultag endete, ein von nun an täglich stattfindendes Treffen in der Schulbibliothek, um unsere Eindrücke und das Gelernte in einem Tagebuch festzuhalten.
Am Nachmittag hatten wir kein Programm und konnten die Zeit mit unseren Austauschpartnern verbringen. Um uns die Stadt ein wenig zu zeigen, Zeit miteinander zu verbringen und sich kennenzulernen, organisierten die Spanier ein Picknick mit allen Deutschen und einigen Engländern auf dem ehemaligen Expo Gelände. Die Expo fand 2008 unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ statt. Mit leckeren Snacks und warmem Wetter haben wir einen tollen Nachmittag miteinander verbracht.
Donnerstag, 19.04.2018
Am zweiten Morgen hatten wir verschiedene Workshops zu verschiedenen Bereichen. Im ersten Workshop war unsere Kreativität gefragt. Wir sollten mit sieben Strohhalmen und zwei Metern Klebeband ein Ei so schützen dass es bei einem Fall von zwei Metern Höhe nicht zerbricht. Bei den Vielen hat es funktioniert. Die Eier, die gehalten haben, wurden teilweise sogar aus dem Fenster geworfen, gingen aber dann alle kaputt.
Im zweiten Workshop haben wir unter Anleitung mit kleinen Teilen wie Solarzellen oder Kabeln einen Stromkreis gebaut und eine Lampe zum Leuchten/ einen Alarm zum Auslösen gebracht. Workshop drei war eine Präsentation über den Verkauf und die Verarbeitung von automatischer Steuerung, wie zum Beispiel ein Roboterarm, der in der Zukunft möglicherweise als Prothese eingesetzt werden kann. Ein weiterer Workshop fand über 3D- Druck statt. Uns wurden Objekte gezeigt, die auf diese Art gedruckt worden sind und wir haben im Anschluss selbst 3D-Objekte mit einem Computerprogramm entwerfen. In unserem letzten Workshop für diesen Tag haben wir Tipps bekommen, wie wir ein gutes Video drehen und dabei möglichst kreativ sind. Außerdem haben wir das Logo gewählt, welches das Projekt für die kommenden drei Jahre vertritt. Die Logos hatten zuvor verschiedene Teilnehmer aus allen drei Ländern gestaltet. Anschließend hatten wir Freizeit mitunseren Gastfamilien. Am Nachmittag trafen wir uns dann wieder mit allen Teilnehmern und Lehrern, um an einer Führung und Ausstellung durch ETOPIA teilzunehmen. Von dort sind wir zu „Aljaferia“ gegangen. Der Aljaferia Palast ist bereits seit 1931 als nationales Monument anerkannt. Seit 2001 gehört er auf Grund der für Aragon ursprünglich typischen Architektur „Mudejar“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Seit 1987 hat außerdem der Aragonische Nationalrat seinen Sitz in Aljaferia.
Nach der Rückkehr in San Valero hatten wir Freizeit und den restliche Abend mit unseren Gastfamilien. Wir Deutsche und ihre Austauschpartner haben noch eine Weile auf dem Schulgelände von San Valero verbracht.
Freitag, 20.04.2018
Für Freitags war unser Tagesausflug geplant. Als erstes sind wir morgens zur Universität San Jorge gefahren. Sie gehört zur San Valero Gruppe und ist unter anderem auf moderne Medien und das Studium zur Krankenschwester spezialisiert. Besonders beeindruckend war eine Puppe, an der die angehenden Krankenschwestern lernen können. Die Puppe ist hochmodern, kann Medikamente schlucken und sogar simuliert sterben. So soll sie möglichst gut auf die Realität vorbereiten. Nach der kurzen Führung durch die Universität hatten wir einen Workshop, in dem wir unser eigenes Videospiel entwickelt haben. Es war ein an sich einfaches Spiel mit einer Rakete, die durch den Himmel fliegt und Meteoriten abschießen kann. Trotzdem muss man aufpassen, dass man keinen Schritt beim Programmieren vergisst, ansonsten ist es schwer, den Fehler wiederzufinden.
Nach unserem Besuch an San Jorge ging es mit dem Bus weiter in Richtung Huesca. Dort erwartete uns unser nächster Besuch an der „Fundación Hidrógeno Aragón“ im Walqa Technology Park. Die Firma beschäftigt sich vor allem mit erneuerbaren Energien und Autos, die mit Wasserstoff und mit Hilfe einer Brennstoffzelle betrieben werden. Wir wurden durch den Park geführt und konnten uns Solarzellen und Windkraftanlagen von nahem angucken.
Unser nächster Programmpunkt war ein gemeinsames Essen in einem Restaurant in Murillo de Gallégo mit wundervollem Blick auf die Mallos de Riglos. Nach dem Essen ging es weiter zum Castillo de Loarre. Die Burg, die vom 11. bis ins 13. Jahrhundert errichtet wurde, gilt als eine der schönsten romanischen Burgen. Dort wurden wir durch die Burg geführt. Leider nur sehr kurz, da wir wenig Zeit hatten. Gegen sechs ging es dann mit dem Bus wieder zurück nach Zaragoza. Den restlichen Abend haben wir zusammen mit unseren Gastfamilien verbracht.
Wochenende
Das Wochenende war dank des San Jorge Tages am Montag, den 23.April, sogar um einen Tag verlängert. Eine Gastfamilie ist für einen Kurzurlaub ans Meer gefahren, andere Familien haben sonntags Tagesausflüge unternommen, wie zum Beispiel nach Madrid oder in einen Nationalpark. Trotzdem haben wir einen großen Teil des Wochenendes zusammen verbracht.
Samstags morgen haben wir uns getroffen, um gemeinsam shoppen zu gehen. Die eine Hälfte unserer Gruppe ist dann in der Stadt geblieben. Die anderen waren ein Fußballspiel von Real Zaragoza gegen Almeria gucken. Anschließend haben wir uns wieder mit allen getroffen, um den Abend gemeinsam im Parque Grande in Zaragoza zu verbringen.
Den Sonntag haben wir alle mit unseren Gastfamilien verbracht. Die meisten von uns haben sich an diesem Tag Zaragoza angeguckt und waren traditionell essen. Andere waren im Freizeitpark, in Madrid, einem Nationalpark oder anderen Städten und Orten in der Umgebung.
Montags hatten wir das Glück, einen nationalen Feiertag, den „Día de San Jorge“ miterleben zu dürfen. Am frühen Mittag haben wir uns mit allen Schülern und Lehrern in der Stadt getroffen, um ein wenig zu sehen, wie der Tag in der Stadt gefeiert wird. Als erstes sind wir zur „Diputación General de Aragón“, einer Regierungsbehörde von Aragonien, gegangen. Dort fand, wie an mehreren Orten der Stadt, ein Markt und Programm statt. In einem Theaterstück spielte die Königin von Aragon mit, an einer anderen konnten sich Kinder in Akrobatik üben. Im Hinterhof des Gebäudes konnte man sich über verschiedene Attraktionen und Aragonien generell informieren.
Im Anschluss ging es weiter durch die Stadt zu einem weiteren Markt. Im Stadtzentrum waren überall Stände mit Büchern oder Rosen aufgebaut. Traditionell ist der „Día de San Jorge“ oder „Día de Aragón“ nämlich dafür bekannt, dass Männer den Frauen Rosen und Frauen den Männern Bücher schenken. Auf dem Weg kamen wir außerdem an einer Bäckerei vorbei, die einen Kuchen verkauft hat, den es ausschließlich an diesem Tag zu kaufen gibt, den „Lanzón de San Jorge“. (Wirklich sehr lecker!!!J) Nach dem gemeinsam verbrachten Vormittag haben sich die Deutschen mit ihren Austauschpartnern in „Puerto Venecia“, dem größten Einkaufzentrum Europas getroffen, um klettern zu gehen. Nach eine Stunde Klettern an zehn Meter hohen Kletterwänden haben wir dann noch zwei weitere Stunden gemeinsam in einem Restaurant verbracht.
Dienstag, 24.04.2018
Dienstags hatten wir wieder Workshops. Der erste Workshop war eine Präsentation über Big Data. Außerdem mussten wir überlegen, welche Kompetenzen man für welchen STEAM-Beruf benötigt. Die nächste Aufgabe war es, ein Interview mit unseren Austauschpartnern vorzubereiten, in dem wir rückblickend über die Woche reden und uns gegenseitig interviewen. Dazu sind wir zum „Centro de Formación Juan Pablo“ gefahren. Dort konnten wir professionell vor einem Green Screen gefilmt werden. Den Nachmittag haben wir mit unseren Gastfamilien verbracht und die meisten nutzten ihn damit, ihre Koffer für den nächsten Tag zu packen. Für den Abend haben die spanischen Lehrer eine Farewell Party für uns organisiert. Zu der Party kamen auch alle Eltern und Geschwister unserer Austauschpartner und hatten traditionelles Essen vorbereitet und mitgebracht.
Als erstes wurden die Gewinner des Logo- Wettbewerbs bekanntgegeben. Den ersten Platz belegte Nicole Kraemer von unserer Schule.
Ihr Logo wird die nächsten drei Jahre unser Projekt vertreten. Zum Abschluss haben wir alle unser Zertifikat überreicht bekommen und sind jetzt offiziell „STEAM Ambassadors“.
Mittwoch, 25.04.2018
Mittwochs war unser letzter Morgen in Zaragoza. Zum Abschluss haben die spanischen Lehrer ein Quiz mit 20 Fragen über unsere Woche erstellt. Zu fast allen Gebieten wurde eine Frage gestellt. Die ersten drei Plätze haben einen Preis gewonnen. Am Ende hat das Team „Ayla, César und Robin“ den ersten Platz belegt. Anschließend sind alle mit ihren Gastfamilien noch einmal zurück nach Hause gegangen, um ihre Koffer zu holen und die restlichen Dinge einzupacken. Um halb zwölf haben wir uns am Hauptbahnhof in Zaragoza getroffen. Dann hieß es Abschied nehmen! Den meisten fiel es sehr schwer, aber glücklicherweise sehen wir uns nächstes Jahr beim Rückaustausch wieder. Mit dem Schnellzug ging es für uns dann mit dem Zug wieder zurück nach Barcelona. Dort hatten wir eineinhalb Stunden, um für unsere Rückfahrt einzukaufen. In zwei Gruppen aufgeteilt konnten wir so die letzten Besorgungen erledigen. Von Barcelona Sants sind wir dann zum Flughafen gefahren. Mit kleiner Verspätung sind wir dann um 19 Uhr losgeflogen. Vom Kölner Flughafen aus mussten wir dann nur noch zurück nach Koblenz kommen. Um halb 12 waren wir endlich da und wurden von unseren Eltern abgeholt.
Danke an Frau Caesar und Frau Dr. Fielenbach, die diese Fahrt begleitet und organisiert haben! Wir werden diesen Austausch nie vergessen;)
Alina Vaupel, 10b