Wie ist es, Schüler einer Sportklasse zu sein?

Seit der 3. Klasse wusste ich, dass ich auf das Gymnasium auf der Karthause und dort  „in die Sportklasse“ möchte. Eine Freundin hatte mir auch schon viel von der Sportklasse erzählt und so kam es dann auch …

Nach der erfolgreichen Teilnahme an dem Sporttest kam ich in die 5s. Eigentlich sind wir eine normale Schulklasse, außer dass wir eine Schulstunde Sportunterricht mehr haben. Die Jungs (TUS-Spieler) werden an zwei Sportstunden vom Schulsport freigestellt und in dieser Zeit von TUS-Trainern trainiert, da die Karthause eine Kooperation mit der TUS Koblenz hat. Für mich als Leichtathletin und Fußballerin gibt es diese Möglichkeit leider nicht. Meine Trainingsstunden finden alle außerhalb der Schulzeit statt.

Die Sportklasse wird nach dem 6. Schuljahr nicht getrennt, wie es in den Parallelklassen üblich ist.  Die „s-Klasse“ bleibt bis zum 10. Schuljahr zusammen und  das ist super, denn wir haben eine ganz besondere Klassengemeinschaft und ich glaube, das kommt daher, dass wir alle Sportler sind.

Bei meinen Klassenkammeraden und mir dreht sich sehr viel (manchmal sogar alles) um den Sport und das nicht nur in der Freizeit. Auch an schulischen Wettkämpfen nehmen wir teil. Zum Beispiel „Jugend trainiert für Olympia“ (Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Turnen) und „Fritz-Walter-Cup“ (Fußball).

An solchen Tagen werden wir Sportler dann vom Unterricht freigestellt. Natürlich muss der versäumte Unterrichtsstoff nachgearbeitet und die Hausaufgaben erledigt werden. In einem Schuljahr kommen bei mir schnell mal bis zu 15 versäumte Schultage durch die Teilnahme an Sportwettkämpfen (Leichtathletik und Fußball) zusammen und da wäre auch für uns jüngere Schüler die „Moodle“-Nutzung wirklich eine Erleichterung.

Es ist nämlich nicht immer so einfach, sich den versäumten Unterrichtsstoff von einem Mitschüler zu besorgen und zeitnah alles nachzuholen. Zum Beispiel haben wir Fußballmädchen uns (müde wie wir waren) auf der Heimfahrt eines viertägigen Turniers mehr oder weniger den Dreisatz selbständig erarbeitet, Vokabeln gelernt und einen Liedtext auswendig gelernt, damit wir am nächsten Schultag einigermaßen vorbereitet waren. Die Informationen/Material haben wir per Handy von einer Mutter bekommen, die sich bei Mitschülern über die Hausaufgaben informiert hatte. Es gehört viel Disziplin und Selbständigkeit dazu, Sportler zu sein und die Schulnoten dabei nicht zu vergessen.

Aber … ich würde mich jederzeit wieder für die Sportklasse entscheiden!!

Hannah Kray (7s)