Schulalltag in Spanien

Während meines Erasmus+-Schüleraustausches in Spanien, Llerena, konnte ich zahlreiche Unterschiede zum deutschen Schulalltag feststellen. Der Unterricht began dort um 8:30 Uhr und endete um 14:30 Uhr. In Deutschland startet der Schultag jedoch in der Regel bereits um 8:00 Uhr und endet je nach Stundenplan um 13:05 Uhr oder 14:20 Uhr.

Besonders auffällig war die Pausenregelung. In Spanien gab es nur eine einzige Pause von 30 Minuten, während in Deutschland zwei Pausen von jeweils 15 Minuten sowie eine zusätzliche Mittagspause von etwa einer halben Stunde vorgesehen sind.

Ein weiterer Unterschied betraf den Umgang mit Unterrichtsausfällen. In Deutschland nutzen wir eine App, über die wir sofort sehen können, wenn Stunden ausfallen. Fällt die erste Stunde aus, können wir später kommen. Entfällt die letzte Stunde, dürfen wir früher nach Hause. Liegt der Ausfall in der Mitte des Tages, erhalten wir eine Vertretungsstunde. In Spanien sah das völlig anders aus. Auch dort fällt Unterricht aus, wenn Lehrkräfte krank sind. Allerdings werden diese Stunden entweder von einem anderen Lehrer vertreten oder die Schüler müssen sich selbst beschäftigen. Sie haben jedoch niemals frei und können deswegen weder länger schlafen noch früher gehen. Diese Flexibilität, die wir aus Deutschland kennen, existiert dort nicht.

Der Unterricht selbst wirkte deutlich lauter. Viele Schüler arbeiteten nur begrenzt mit oder führten längere Diskussionen mit der Lehrkraft. Deshalb wurden zahlreiche Aufgaben nach Hause verlagert. Wenn Schüler mit diesen Aufgaben Probleme haben, können sie schnell im Stoff zurückfallen, da im Unterricht selbst oft wenig erledigt wird.

Die Klassenorganisation ähnelt im Grundprinzip dem deutschen System. Bis zu einem bestimmten Jahrgang lernen die Schüler in festen Klassen. Ab der Highschool wechseln sie jedoch in Kurse, was dem deutschen Oberstufensystem entspricht.

Der Umgang mit den Lehrkräften ist weniger formell.

Tamara Vietiukova (10s)

veröffentlicht am 9.12.2025