Moodle – Schule der Zukunft?
Unterricht in der Zeit von Corona
Ist das die Schule der Zukunft? Mit der Lernplattform Moodle betraten wir vor drei Wochen für viele Schüler und Lehrer komplettes Neuland, denn der digitale Unterricht übers Internet war bei vielen noch längst nicht im Klassenzimmer angekommen. Das merkte man auch daran, dass die Kapazitäten der Moodle-Server den Datenmengen nicht standhalten konnten (Danke insbesondere an Herrn Link und Herrn Gerz, die von unserer Schule mitgeholfen haben, die Seite benutzerfreundlich einzurichten, indem jede Klasse einen eigenen Ordner mit allen Lehrkräften bekam).
Doch zurück zur Anfangsfrage: Ist Moodle die Schule der Zukunft?
Moodle bietet verschiedene Funktionen, die einem eine vielseitige Gestaltung des Unterrichts ermöglichen. Lehrer können nicht nur Material hochladen, sie können auch Überprüfungen schreiben oder Abgabetermine hinzufügen, bis zu denen man die Hausaufgabe bzw. den Arbeitsauftrag erledigt und (teils über Moodle) eingereicht haben muss. Außerdem sind Feedbacks, Verlinkungen zu externen Quellen und die übersichtliche Bereitstellung von Musterlösungen möglich. So lässt sich der Unterricht grundsätzlich ganz gut ersetzen.
Jedoch ist ein Nachteil, dass Moodle sehr viel durch eigenes Erarbeiten des Stoffs und Learning by Doing funktioniert, anstatt den Stoff vom Lehrer erklärt zu bekommen. Zwar gibt es Videoschalten und Chats, diese werden aber nicht von allen Lehrern genutzt und wenn es alle nutzen würden, könnten dem die Server kaum standhalten. Einige Schüler haben auch nicht die technischen Möglichkeiten, an diesen Chats teilzunehmen.
Andererseits ist es sehr erfrischend, durch Moodle neue Methoden im Unterricht anzuwenden. Anstatt durchgehend dem Frontalunterricht zu folgen, werden hier viel mehr interaktive Methoden genutzt – das reicht von Apps bis hin zu Videos oder Podcasts und hat allein die Kreativität des Lehrers (aber auch teilweise des Fachs) als Grenze.
Moodle als Schule der Zukunft zu bezeichnen sehe ich derzeit dennoch als schwierig an, dafür sind wir einfach noch nicht weit genug – egal ob es am Netzausbau oder unserer eigenen Weitsicht liegt.
Was Moodle auf jeden Fall in den letzten Wochen gezeigt hat: Unterricht geht auch anders! Für mich als Schüler war es sehr angenehm auf diese Art zu arbeiten. Das liegt auch daran, dass man die Zeiteinteilung und die Arbeitsweise selbst bestimmen kann. Man kann länger schlafen, Musik beim Arbeiten hören (jetzt schütteln wohl alle Lehrer den Kopf) und dann die Fächer in der Reihenfolge abarbeiten, in der man es gerne möchte, anstelle einem strikten Stundenplan zu folgen (wenn im Moment die Motivation fehlt, dann wartet man lieber etwas, als es zu „erzwingen“).
Was wir jedoch für die kommende Zeit daraus mitnehmen sollten, ist, die Methoden in den normalen Unterricht einfließen zu lassen – vielleicht eine Balance zwischen Lernen mit Moodle und normalem Unterricht finden.
Ich denke, die Corona-Krise hat in der Hinsicht etwas Gutes, dass wir mal von dem gewohnten Alltagstrott wegkamen, doch ich hoffe (und das klingt jetzt ganz komisch), dass nach den Osterferien die Schule wieder losgeht – so gerne ich auch ausschlafen oder Musik bei den Hausaufgaben hören würde. Jedoch glaube ich derzeit nicht daran, dass wir uns nach den Osterferien wiedersehen...
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Von Alexander Wiß (MSS 12) | Veröffentlicht 03.04.2020 |
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