Eurovision Songcontest 2017

Endlich war es wieder so weit, der Grand Prix D'Eurovision De La Chanson fand am Samstag, den 13.05.2017 in Kiew statt. Wer den Abend gewann und wer nicht ganz so gut abschnitt, seht Ihr in der kommenden Tabelle, gefolgt von kleinen Kommentaren zu den einzelnen Acts.

Moderiert wurde der Abend von Oleksandr Skichko, Volodymyr Ostapchuk und Timur Miroshnychenko (das erste Mal, dass der ESC von drei Männern moderiert wird), kommentiert wie immer von Peter Urban.

Ich muss mich aber noch entschuldigen, denn Levina überzeugte mich letztendlich doch noch nach dem Vorentscheid. Ich sah bei ihr gute Chancen und hatte Erwartungen, doch die Zuschauer fällten letztendlich ein weiteres Mal ein enttäuschendes Ergebnis für Deutschland.

Hier die Tabelle:

PLATZ NAME DES KÜNSTLERS SINGLE LAND PUNKTE
1 Salvador Sobral Amar Pelos Dois Portugal 758
2 Kristian Kostov Beautiful Mess Bulgarien 615
3 SunStroke Projekt Hey, Mamma! Moldau 374
4 Blanche City Lights Belgien 363
5 Robin Bengtsson I Can't Go On Schweden 344
6 Francesco Gabbani Occidentali's Karma Italien 334
7 Ilinca feat. Alex Florea Yodel It! Rumänien 282
8 Joci Pápai Origo Ungarn 200
9 Isaiah Don't Come Easy Australien 173
10 Jowst Grab The Moment Norwegen 158
11 O'G3NE Lights and Shadows Niederlande 150
12 Alma Requiem Frankreich 135
13 Jacques Houdek My Friend Kroatien 128
14 Dihaj Skeletons Aserbaidschan 120
15 Lucie Jones Never Give Up On You Großbritannien 111
16 Nathan Trent Running On Air Österreich 93
17 Naviband Story Of My Life Weißrussland 83
18 Artsvik Fly With Me Armenien 79
19 Demy This is Love Griechenland 77
20 Anja Nissen Where I Am Dänemark 77
21 Hovig Demirjian Gravity Zypern 68
22 Kasia Moś Flashlight Polen 64
23 Imri I Feel Alive Israel 39
24 O. Torvald Time Ukraine 36
25 Levina Perfect Life Deutschland 6
26 Manel Navarro Do It For Your Lover Spanien 5

Quelle: www.eurovision.de

Hier die Kommentare in der Startrheinfolge der Acts:

Imri Ziv mit „I Feel Alive“ für Israel:

Es war einer meiner Lieblingslieder dieses ESCs, doch die Performance war zu viel, genauso wie die schiefen Töne, die den finalen Auftritt dann doch deutlich von der Konkurrenz teilte. Das Lied hätte vielleicht etwas höher liegen können, doch nicht viel weiter. Dieses Jahr war eventuell das letzte Jahr für Israel beim Contest, doch die Betonung liegt auf „eventuell“.

Kasia Moś mit „Flashlight“ für Polen:

Die Ballade war durchgehend langweilig, sollte sich also über den Platz freuen dürfen. Ich hatte erwartet, dass Polen wie im letzten Jahr im Publikumsvoting deutlich Punkte sammelt, doch ich wurde überrascht.

Naviband mit „Story Of My Life“ für Weißrussland:

Das Lied kann Stimmung machen, hätte durchaus eine etwas höhere Platzierung verdient, zumindest in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes.

Nathan Trent mit „Running on Air“ für Österreich:

Ein sehr gutes Lied, was auch überzeugen kann, nur der Chorus enttäuscht im Vergleich zum Rest, obwohl er eigentlich am Wichtigsten sein sollte. Sehr überraschend dass dem Publikum das Lied gar nicht gefallen hat, so ging Österreich als einziges Land leer aus (beim Zuschauervoting).

Artsvik mit „Fly With Me“ für Armenien:

Eine mythische Reise, so würden es wohl manche beschreiben. Mir gefiel das Lied gar nicht und ist somit zu hoch platziert.

O'G3NE mit „Lights and Shadows“ für die Niederlande:

Die Stimmen der drei Schwestern sind einfach umwerfend, ebenso die Geschichte die hinter dem Song steckt. Die Mutter der Schwestern ist an Krebs erkrankt und dies behandelt der vom Vater geschriebene Song. Gut, aber keine Top 5. Sie hätten durchaus einen besseren Platz als den Elften verdient.

Sunstroke Projekt mit „Hey, Mamma“ für Moldau:

Das Saxophon wertet das ganze Lied extrem stark auf und in Kombination mit dem restlichen Lied und der Performance kann man durchaus auf eine Top 5 Platzierung kommen.

Joci Pápai mit „Origo“ für Ungarn:

Das Lied ist besonders, es ist nicht in Englisch, sondern in der Landessprache. Doch leider hilft es dem Lied nicht weiter, es ist einfach einer der schwächeren Beiträge. Für mich deutlich zu hoch gerankt.

Francesco Gabbani mit „Occidentali's Karma“ für Italien:

Ein Lied was einfach für Stimmung sorgt und zu meinen persönlichen Favoriten zählt. Das Lied ist in der Landessprache verfasst, hat ein außergewöhnliches Thema und ist einfach mal ein Kontrast zu anderen Liedern. Umso mehr enttäuscht nun der sechste Platz, schließlich wurde es schon fast zum frühzeitigen Gewinner gekührt. Doch kein ESC'18 in Italien :(

Anja Nissen mit „Where I Am“ für Dänemark:

Das Lied hat seinen eigenen Klang, doch erinnert es auch an ein bekanntes Lied. Leider komme ich nicht darauf, welches Lied es ist. Für mich ist die Platzierung gerechtfertigt.

Salvador Sobral mit „Amar Pelos Dois“ für Portugal:

Ein sehr ruhiges Lied was eindeutig aus der Reihe tanzt. Doch für mich persönlich passt das Lied nicht zum ESC und findet auch keinen Gefallen. Ich finde es sehr langweilig und es erinnert einfach nur an einen alten Film, wo ein Liebespaar durch verregnete Straßen der Stadt der Liebe läuft. Für mich hat das Lied den Sieg nicht verdient, die Konkurrenz war deutlich stärker.

Diana Hajiyeva mit „Skeletons“ für Aserbaidschan:

Dieses Jahr ist Aserbaidschan nicht ganz so gut vertreten, wie in der Zeit davor es schon der Fall war. Das Lied könnte mit dem gewissen Etwas überzeugen, doch ist dieses nicht vorhanden. Die Platzierung hätte auch schlechter ausfallen können.

Jacques Houdek mit „My Friend“ für Kroatien:

Auch eines der schwächeren Lieder, sehr einfach, traurig und theatralisch gehalten. Vor allem wenn sich im Chorus die Töne aufbauen erinnert es mich sehr stark an die Eisprinzessin „Let it go“! Dafür ist die zwiegespaltene Persönlichkeit mal was anderes...

Isaiah mit „Don't Come Easy“ für Australien:

Ein sehr tragisches Lied, was sich bis zum Ende zuspitzt. Eines meiner liebsten melancholischen Liedern dieses ESCs. Es hätte eine deutlich bessere Platzierung verdient.

Demy mit „This is Love“ für Griechenland:

Ebenfalls eines der schwächeren Lieder. Die Strophen sind sehr langweilig, der Chorus ist erträglich, aber von einem „Gut“ doch noch einiges entfernt. Vor allem die Tänzer, die völlig fehl am Platz waren, haben nicht zu mehr Punkten geführt und eher abgeschreckt. Hätte ebenfalls schlechter gerankt werden können.

Manel Navarro mit „Do It For Your Lover“ für Spanien:

Das Lied ist sehr langweilig und besteht größtenteils aus dem Titel. Es konnte eindeutig nicht mit der Konkurrenz mithalten... und irgendjemand muss schließlich den letzten Platz machen, die Aufgabe können wir ja nicht immer wieder aufs Neue übernehmen ;-P

Jowst mit „Grab The Moment“ für Norwegen:

Ein Lied was eindeutig im Kopf bleibt, doch reicht es nicht für die Spitze. Auch mal was anderes. Es hat durchaus eine Top 10 Platzierung verdient, doch ich bin mir nicht sicher wo genau es gelandet wäre.

Lucie Jones mit „Never Give Up On You“ für das Vereinigte Königreich:

Ein sehr ruhiges Lied, das aber nicht ganz so gut ist. Mir gefällt es nicht und zählt deutlich zur letzten Hälfte. Es wäre bei mir weiter hinten gelandet.

Hovig Demirjian mit „Gravitiy“ für Zypern:

Eines der schwächeren Lieder des Finales. Mir gefällt es nicht ganz so gut, es wird viel geschrien anstatt gesungen. Auch die Performance war sehr langweilig.

Ilinca feat. Florea mit „Yodel It“ für Rumänien:

Etwas ganz besonderes, auch für einen Song Contest. So etwas hat man noch nicht erlebt, die Kombi aus Rap und Jodeln ist einfach genial! Ein kleiner Geheimtipp, der deutlich Top 5 Potential gehabt hätte.

Levina mit „Perfect Life“ für Deutschland:

Ja, sie hat mich überzeugt. Das Lied kann eindeutig bei diesem Contest mithalten, doch hat es warum auch immer wieder nicht gereicht. Im Vergleich zu anderen Liedern hätte es mindestens in die erste Hälfte gehört. Doch das Publikum hat sie mit dem Auftritt wohl nicht überzeugen können, sie war sehr heißer (so schien es) und somit war es an manchen Stellen nicht ganz so gut, wie es hätte sein können.

Aber vielleicht lastet jetzt der Fluch des ewigen Letzten nicht mehr auf uns, und die nächsten Jahre werden besser (wer es glaubt, wird selig). Wenn Levina Recht hat (bei der Liveschalte zur Reeperbahn nach dem ESC), werden wir immerhin in vierundzwanzig Jahren den ersten Platz erreichen ;-P

O. Torvald mit „Time“ für die Ukraine:

Das wohl wildeste Lied dieses Jahr. Die Digitaluhren in den Sängern wie beim Vorentscheid hätten deutlich cooler gewirkt. So aber hält sich das Lied nur geringfügig schlechter in der Rangliste.

Blanche mit „City Lights“ für Belgien:

Mir persönlich gefällt das Lied nicht ganz so gut, für mich hätte ein fröhliches Lied deutlich besser gepasst und eher überzeugt, dennoch ist das Lied nicht schlecht. Aber es ist für mich keine Top 5 Platzierung, doch war ich erstaunt dass das Lied nicht allzu gut abschnitt, schließlich galt es mit als Favorit.

Robin Bengtsson mit „I Can't Go On“ für Schweden:

Sehr einfach gehalten und das macht es leider zu einem solchen Ohrwurm. Das Lied sticht heraus, und am Ende hat man dann die ganze Zeit „I can't go on, when you look this freakin' beautiful“ im Kopf. Doch ist es sehr hoch bewertet worden, ich hätte es weiter hinten eingeordnet, aber in der Top 10.

Kristian Kostov mit „Beautiful Mess“ für Bulgarien:

Ein eher düsteres Lied wieder, doch kann es dennoch überzeugen und findet gefallen. Erstaunlich was für eine Stimme der Siebzehnjährige hat. Es hat eindeutig eine Top 5 Platzierung verdient und wäre für mich ein besserer Sieger als Portugal gewesen.

Alma mit „Requiem“ für Frankreich:

Wie schon im letzten Jahr ein zweisprachiges Lied. Für mich zählt es zwar auch zu den stärkeren des Contestes, doch das Treppchen ist eindeutig nicht drinnen, da passte „J'ai cherché“ aus dem letzten deutlich besser. Es hätte höher landen können, als es letztendlich war.

Ja, was soll ich jetzt noch in meinem Fazit sagen...

Ich verstehe einfach nicht, dass wir immer so schlecht abschneiden und es ist schwierig eine Lösung zu finden, um aus der Krise zu kommen.

Ich denke, dass alle deutschen Zuschauer aufatmeten als in der zweiten Hälfte der Jurybewertungen Deutschland drei Punkte von Irland erhielt (vielen, vielen Dank!!!), es war schon fast wie ein Gewinn für uns. Ab dann ging es nur noch darum, dass Spanien keine Punkte bekommt, um nicht Letzter zu werden. Kurzes Zittern noch bei dem Publikumsergebnis und dann war es sicher... wir werden NICHT Letzter!!!

Doch nun zum zweiten Punkt; der Lösung des Problems.

1.      Wir schicken einen bekannten Künstler, eventuell der schon im Ausland   bekannt und beliebt ist

2.      Wir schicken einen verrückten Act wie Stefan Raab mit „Wadde Hadde     Dudde Da“, die wachen die Zuschauer auf, machen aufmerksam und schneiden gut ab

3.      Wir setzen vielleicht mal nicht auf das junge Mädchen mit der tollen        Stimme, wie in den letzten drei Jahren, schließlich führten alle zum      (Vor-)Letzten Platz (ist nicht böse gemeint, ich probiere nur Lösungen zu finden)!

Wir werden wieder den ESC gewinnen, die Frage ist nur noch wann, doch ich bin mir sicher; WIR SCHAFFEN DAS!

Ein Bericht von Alexander Wiß