ESC 2019 – Dare to Dream!
Wer zum Star aufstieg und wer nur von Sternchen träumen darf
Unter dem Motto Dare to Dream (Wage Dich, zu träumen) versammelten sich in Tel Aviv sämtliche ESC-Nationen. Im Vorjahr hatte Netta für Israel den Eurovision Song Contest gewonnen, die Nachfolge tritt Duncan Laurence an und holt somit den Song Contest in die Niederlande.
Moderiert wurde der ESC von Erez Tal, Assi Azar, Bar Rafaeli und Lucy Ayoub. Es kommentierte erneut Peter Urban.
Das Abschlussranking findet ihr in der folgenden Tabelle, sowie anschließend eine Bewertung der einzelnen Showacts.
PLATZ |
NAME DES KÜNSTLERS |
SINGLE |
LAND |
PUNKTE |
1 |
Duncan Laurence |
Arcade |
Niederlande |
498 |
2 |
Mahmood |
Soldi |
Italien |
472 |
3 |
Sergey Lazarev |
Scream |
Russland |
370 |
4 |
Luca Hänni |
She Got Me |
Schweiz |
364 |
5 |
John Lundvik |
Too Late for Love |
Schweden |
332 |
6 |
KEiiNO |
Spirit in the Sky |
Norwegen |
331 |
7 |
Tamara Todevska |
Proud |
Nordmazedonien |
305 |
8 |
Chingiz |
Truth |
Aserbaidschan |
302 |
9 |
Kate Miller-Heidke |
Zero Gravity |
Australien |
284 |
10 |
Hatari |
Hatrid mun signa |
Island |
232 |
11 |
Lake Malawi |
Friend of a Friend |
Tschechische Republik |
157 |
12 |
Leonora |
Love is Forever |
Dänemark |
120 |
13 |
Tamta |
Replay |
Zypern |
109 |
14 |
Michela |
Chameleon |
Malta |
107 |
15 |
Zala Kralji & Gaspar Santl |
Sebi |
Slowenien |
105 |
16 |
Bilal Hassini |
Roi |
Frankreich |
105 |
17 |
Jonida Maliqi |
Ktheju Tokes |
Albanien |
90 |
18 |
Nevena Bozovic |
Kruna |
Serbien |
89 |
19 |
Serhat |
Say Na Na Na |
San Marino |
77 |
20 |
Victor Crone |
Storm |
Estland |
76 |
21 |
Katerine Duska |
Better Love |
Griechenland |
74 |
22 |
Miki |
La venda |
Spanien |
54 |
23 |
Kobi Marimi |
Home |
Israel |
35 |
24 |
Zena |
Like It |
Weißrussland |
31 |
25 |
S!sters |
Sister |
Deutschland |
24 |
26 |
Michael Rice |
Bigger Than Us |
Vereinigtes Königreich |
16 |
INFO: Diese Tabelle wurde am 24. Mai aktualisiert, da die weißrussische Jurystimmen neu berechnet wurden. Genauere Informationen findet Ihr auf der →ESC-Seite. (Falls in den anschließenden "Bewertungen" Platzierungen erwähnt werden, kann es sein, dass diese nun nicht mehr mit der Tabelle übereinstimmen. Wir bitten um Euer Verständnis.)
Michela Pace mit Chameleon für Malta:
Grundsätzlich hat mir das Lied gefallen – in der Studioversion. Auf der Bühne sorgt Michela Pace für Aufsehen dank der vielen schiefen Töne und grellen Lichtshow. Was mich auch stört: Das Lied unterscheidet sich nicht von anderen Songs und klingt zwischenzeitlich auch wie eine billige Kopie. Hätte auch schlechter abschneiden können. Michela Pace muss wohl weiter von Sternen träumen.
Jonida Maliqi mit Ktheju Tokes für Albanien:
Herausgestochen ist das Lied für mich, weil es in der Landessprache gesungen wurde und dramatisch präsentiert wurde. Jedoch konnte ich dem Lied nichts abgewinnen. Aber immerhin noch eines der besser gesungenen Lieder.
Lake Malawi mit Friend of a Friend für die Tschechische Republik:
Die Tschechische Republik scheint in letzter Zeit gute Künstler zum ESC zu schicken. Ganz kommt die Nummer zwar nicht an Lie to me aus dem Vorjahr ran, doch war es eines der besseren Lieder des Abends und sorgte für Stimmung. Damit ist der elfte Platz mehr als gerechtfertigt.
S!sters mit Sister für Deutschland:
Wie die Worte „I'm sorry“ einen killen können... Gut, ich hatte nichts anderes erwartet, aber dennoch... Als einzige Nation keine Punkte von den Zuschauern! Immerhin landeten wir bei ein paar Nationen im Juryvoting, und da waren dann auch schon einmal acht Punkte dabei!
Ich rechne den S!sters ihre Leistung an, denn sie haben gut gesungen (ja, besser als Madonna!) und allgemein das Beste aus dem Lied herausgeholt. Jedoch ist das Lied einfach eine Nullnummer (ICH HABE ES JA GESAGT!!!). Damit kann man leider auch nicht an der Platzierung meckern.
Sergey Lazarev mit Scream für Russland:
Sergey Lazarev punktete mal wieder mit Drama, Drama und noch viel mehr DRAMA! Das Lied war jedoch ganz und gar nicht so begeisternd und berührend wie manch anderes Lied und meiner Meinung nach ist der dritte Platz zu hoch gegriffen.
Leonora mit Love is Forever für Dänemark:
Das Lied hat mich irgendwie begeistert: Es war eine gelungene Abwechslung, und das Publikum war voll mit dabei. Eine der Überraschungen an diesem Abend. Leonora hätte sogar etwas weiter oben landen können.
Serhat mit Say Na Na Na für San Marino:
Serhat hat ganz und gar nicht beeindruckt. Das Lied war abgesehen von „Say Na Na Na“ schlecht, die Show war unpassend und gut gesungen... damit sollte man gar nicht erst anfangen.
Tamara Todevska mit Proud für Nordmazedonien :
Die wohl größte Überraschung war Tamara Todevskas Erfolg im Juryvoting. Das Lied war sehr ehrlich und gut gesungen, lediglich war es zwischendurch etwas langweilig. Das Nordmazedonien im Zuschauerranking nicht ganz so gut abschneidet, war mir jedoch bewusst. Bei der Konkurrenz hätte sie auch nicht weiter oben landen können. TOP 8 ist ein toller Erfolg!
John Lundvik mit Too Late for Love für Schweden:
John Lundvik hätte anstelle von Russland den dritten Platz belegen sollen! Das Lied hat einfach für tolle Stimmung gesucht. Schade, dass Schweden wie im Vorjahr eher schlecht bei den Zuschauern ankam. Man muss aber auch anmerken, das John Lundvik an Stimme verloren hat, desto länger das Lied dauerte. Dennoch ist er eine der besten Acts des Abends gewesen.
Zala Kralji & Gaspar Santl mit Sebi für Slowenien:
Sebi war mit eines der langweiligsten Lieder und ganz sicher das Lied, dass mir am wenigsten im Gedächtnis hängen geblieben ist. Damit ist das Duo viel zu weit oben gelandet!
Tamta mit Replay für Zypern:
Was mir bei Tamtas Performance aufgefallen ist, das die Stimme nicht ausgereicht hat, das unglaublich... ähm... Kostüm und das es viel zu ähnlich zum Vorjahr war. Damit ist sie auf dem 15. Platz ganz gut angesiedelt.
Duncan Laurence mit Arcade für die Niederlande:
Trotz der Buchmacher hatte ich anfangs nicht an einen Sieg von Duncan Laurence gedacht, besonders als er im Juryvoting nicht so erfolgreich war, wie ich bei einem Sieger erwartet hätte. Doch dafür hat er im Zuschauervoting voll überzeugt. Der Song ist auch wirklich gut und Laurence hat es geschafft, die Leute mit seinem ruhigen Lied in den Bann zu ziehen. Und stimmlich war es einer der besten Auftritte des Abends. Duncan Laurence hat nach den Sternen gegriffen – und auch den Weg aus der Spielhalle gefunden.
Katerine Duska mit Better Love für Griechenland:
Better Love zählte für mich zu den kopierten Liedern. Das Lied ist für mich ziemlich fake und die Bühnenshow war auch nicht ansprechend. Muss wohl einfach den eigenen Geschmack treffen.
Kobi Marimi mit Home für Israel:
Ähnlich wie Griechenland hat Kobi Marimi uns ein Lied aufgetischt, das glatt als Kopie durchgehen könnte. Er hat zwar ganz passabel gesungen, jedoch fand ich es dann irgendwo auch zu viel... Das Weinen am Ende hat mich leider auch gar nicht berührt und wirkte gekünstelt (falls das nicht der Fall ist, dann tut es mir leid und freut mich, wenn er sich so an der Musik erfreut!).
KEiiNO mit Spirit in the Sky für Norwegen:
Das KeiiNO bei den Jurys ganz und gar nicht gut ankam, war etwas überraschend für mich. Zum Glück wählte das Publikum mit 291 Punkten Norwegen auf einen verdienten fünften Platz!
Michael Rice mit Bigger than Us für das Vereinigtes Königreich:
Eine weitere Überraschung war Michael Rice Misserfolg im Ranking. Der letzte Platz ist trotz der schlechten Stimme beim Auftritt unverdient. Ich kann mir gut vorstellen, das Europa zurzeit einfach nur Großbritannien satt ist.
Hatari mit Hatrid mun signa für Island:
Hatari ist der Act, der dieses Jahr aus der Reihe viel. So jemanden brauch man jedoch auch jedes Jahr und ich fand den Song gar nicht mal so schlecht, wie ich anfangs dachte. Jedoch ist der zehnte Platz viel zu hoch gegriffen. Bei der Vergabe der Publicvotes zeigte die Band palästinensische Flaggen, was leider gar nicht in den Rahmen des ESCs passt.
Victor Crone mit Storm für Estland:
Auch überrascht hat mich Victor Crone mit seinem Storm, dass ich doch ganz passabel fand. Letztendlich zwar in dem Wettbewerb nicht vorne mit dabei, aber akzeptabel.
Zena mit Like it für Weißrussland:
Like it hat für mich auf der Bühne ganz und gar nicht funktioniert. Die Studioversion klingt da doch einiges besser. Hätte vielleicht etwas weiter vorne landen können, doch dann wären wir vermutlich auf dem letzten Platz gelandet... von daher: Weißrussland bleibt auf Platz 25 ;)
Chingiz mit Truth für Aserbaidschan:
Bei Truth hat mir die Bühnenshow mit dem projizierten Herz gut gefallen und stimmlich zählt das Lied zu den besseren Songs des Abends. Chingiz kann mit seinem siebten Platz ziemlich zufrieden sein.
Bilal Hassini mit Roi für Frankreich:
Bilal Hassini hat sich von den Vorentscheids bis hin zum Finale stimmlich gesteigert. Die Botschaft seines Songs ist zwar auch gut, jedoch hat dem Song das gewisse Etwas gefehlt. Und ich vermute, dass er aufgrund seines Auftretens nicht allzu viele Punkte gesammelt hat (ich kritisiere hier nicht das Auftreten, und probiere stattdessen lediglich das Ergebnis zu analysieren!).
Mahmood mit Soldi für Italien:
Mahmood hat auf der Bühne zwar keine perfekte Leistung abgeliefert (Zwischenzeitlich kam es mir so vor, als ob er durch das Lied hetzen würde. Vielleicht weil er vielleicht noch den Flieger bekommen muss?), jedoch hat er das Publikum begeistert und für Stimmung gesorgt. Italien hätte auch durchaus gewinnen können!
Nevena Bozovik mit Kruna für Serbien:
Kruna war auch eines der nichtssagenden Lieder des Abends. Es ist mir keinerlei im Gedächtnis geblieben und hat damit eigentlich völlig versagt. Keine Ahnung wie sie es auf Platz 17 geschafft hat... muss wohl hochgeklettert, als ich bei ihrem Lied eingeschlafen bin ;)
Luca Hänni mit She Got Me für die Schweiz:
Das Luca Hänni im Juryvoting schlecht abschnitt, war für mich überraschend und ich war mir sicher, das der Sieg von nun an nicht mehr machbar wäre. Doch der vierte Platz ist doch gerechtfertigt. Er überzeugte stimmlich leider nicht ganz so, jedoch muss man bei ihm da nicht ganz so streng sein: Die beeindruckende Choreographie war ja auch ganz schön anstengend!
Kate Miller-Heidke mit Zero Gravity für Australien :
Würde man nach der stimmlichen Perfektion und der noch relativ simplen, aber grandiose Inszenierung gehen, hätte Kate Miller-Heidke ganz sicher den Sieg nach Australien geholt. Hier entschied wirklich der Geschmack: Nicht jedem gefällt die Oper! Der neunte Platz ist leider etwas zu weit hinten.
Miki mit La venda für Spanien:
Eine große Enttäuschung war Mikis schlechte Platzierung im Wettbewerb. Die Show und der Gesang haben mich noch überzeugt – obwohl ich die Puppe links nicht verstanden habe... – und der Song selbst sorgt für ordentlich Stimmung. Spanien ist in den letzten Jahren quasi genauso erfolglos wie wir... obwohl ich bei Spanien die Gründe nicht verstehen kann...
Kommen wir zu meinem Fazit... ach wartet, da war ja noch was:
Madonna mit Like a Prayer für den Untergang ihrer Karriere:
Groß angekündigt, und dann ganz tief gefallen – und ich meine nicht ihren Abgang mit Rapper Quavo am Ende, der ja noch das Beste war (yeah, endlich ist sie weg!). Was bei dem Weltstar nur da schief gelaufen ist? Eine der schlechtesten Auftritte des Abends.
Die restliche Überbrückung während des Votings mit den Auftritten ehemaliger ESC-Stars à la „Sing meinen Song“ hat mir hingegen sehr gut gefallen!
...und zurück zu meinem Fazit.
Duncan Laurence ist ein verdienter Gewinner. In diesem Jahr hätten mehrere Nationen das Rennen machen können, so eng beieinander wie dieses Jahr war die Konkurrenz – meiner Meinung nach – schon lange nicht mehr.
Was man zu Deutschland sagen kann? Nicht viel mehr, als schon gesagt: Die S!sters haben das Beste aus der Nummer herausgeholt, jedoch war da auch nicht viel drinnen...
Lösungsvorschläge? So ganz spontan... Michael Schulte? Lena? Oder einfach im nächsten Jahr das Publikum mit berauschenden Stoffen für uns begeistern. Wofür sind wir schließlich sonst nächstes Jahr in den Niederlanden?!
Alex (MSS 11)
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Bildquelle: NDR |
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