CoronABIer

Abitur während einer Pandemie

Trotz Corona stand natürlich auch in diesem Jahr das Abi vor der Tür. Wie ihr bereits in unserem →Quarantäne-Blog erfahren habt, mussten wir leider zweimal in Quarantäne, wodurch unser 13. Schuljahr noch einmal um vier Wochen verkürzt wurde und dies die Vorbereitung für die Prüfungen umso besonderer machte.

Nachdem die 50%-Klausuren überstanden waren, wurden wir vorzeitig in die Weihnachtsferien entlassen und hatten demnach einen Monat vor dem Abitur keinen Präsenzunterricht mehr - zum Glück jedoch ab und zu Onlineunterricht.

Glücklicherweise konnte das schriftliche Abitur weitesgehend normal geschrieben werden, lediglich die Hygienemaßnahmen mussten zusätzlich beachtet werden. Zum Beispiel mussten die Englischkurse (aufgrund der hohen Schülerzahl) auf verschiedene Räume aufgeteilt werden, anstelle alle SuS in der Aula schreiben zu lassen - was insbesondere unüblich ist, weil Englisch einen zentralen Aufgabenteil des Landes RLP hat.

Der größte Unterschied zu den bisherigen Jahrgängen war die Zeit zwischen mündlichem und schriftlichem Abitur. Normalerweise hätten wir alle unsere Kurse weiterhin besucht - insbesondere trauerten wir (u.a.) um die Mottowoche und die Möglichkeit, unsere Schulzeit gemeinsam ausklingen zu lassen. Stattdessen wurden wir online unterrichtet, wobei der Fokus stark auf Unterrichtsinhalten lag - im Präsenzunterricht wäre diese Zeit wahrscheinlich entspannter und weniger arbeitsintensiv gewesen ;)

Auch das mündliche Abitur verlief - bis auf die Hygienemaßnahmen - grundsätzlich normal.
Derzeit erhoffen wir uns, dass wir immerhin unsere Abiturzeugnisse in der Schule in Empfang nehmen können (und diese nicht wie der Jahrgang im letzten Jahr per Post erhalten), da andere Festakte (Abi-Ball/-Gottesdienst) logischerweise nicht stattfinden können.

Nun möchten wir euch kurz von unseren persönlichen Erlebnissen während des Abiturs berichten:

Alex

Dass wir nicht mehr präsent in der Schule unterrichtet wurden, hat positive wie auch negative Seiten. Negativ ist insbesondere, dass der Online-Unterricht grundsätzlich nicht an den Präsenzunterricht rankommt, was das Vermitteln von Unterrichtsinhalten angeht - so schafft man meist weniger Stoff pro Stunde und online ist es teilweise weniger verständlich.
Vorteilhaft war, dass man sich - nicht an die normalen Unterrichtszeiten gebunden - besser auf die entscheidenden Fächer konzentrieren konnte. Jedoch glaube ich, dass sich Präsenzunterricht grundsätzlich positiver auf das Endergebnis hätte auswirken können.

Alina

Für mich war die Abiturvorbereitung in Corona Zeiten natürlich auch nicht so, wie ich es mir immer vorgestellt habe, aber vielleicht hatte es auch hier und da Vorteile ;)

Für mich persönlich war das eigenständige Lernen zu Hause beispielsweise kein Problem; ich weiß aber auch, dass andere damit nicht so gut zurechtkamen. Ich hatte aber auch das Glück, dass wir in meinen Leistungskursen bereits vor unserer zweimaligen Quarantäne im November alles Abiturrelevante behandelt hatten. Daher haben wir in den Videokonferenzen vor allem Wiederholungsaufgaben besprochen und konnten offene Fragen klären. Ich finde, das hat super funktioniert und die Lehrer haben uns zu jeder Zeit, auch per E-Mail, Fragen beantwortet.

Außerdem bin ich auch der Meinung, dass vermutlich niemand mehr so viel Zeit wie wir zum Lernen bekommen wird. Schließlich waren (sind) wir seit Mitte Dezember zu Hause und auch die 50%-Klausuren waren noch nicht allzu lange her. In meinem Fall sind zusätzlich auch Hobbies in dieser Zeit weggefallen, ich konnte mir meine Zeit also gut einteilen.

Besonders traurig bin ich allerdings darüber, dass wir nach dem schriftlichen Abitur nicht mehr in der Schule waren und unser letzter richtiger Schultag somit, wohl oder übel, vor den Weihnachtsferien war. Ich glaube, vor allem diese Zeit ist normalerweise, vor allem im Unterricht, nochmals sehr schön und etwas entspannter (Videokonferenzen sind da doch nicht das Gleiche).

Ich hätte gerne die letzten Wochen meiner Schulzeit mit meinen Freunden und meinen Kursen in der Schule verbracht und bin mir sicher, wir hätten auch als Stufe nochmals viel Spaß zusammen gehabt (Mottowoche, Abiball, etc.).

Ich hoffe deshalb wirklich sehr, dass man immerhin im Sommer das ein oder andere Kurstreffen nachholen kann und wir vielleicht sogar eine Stufenfeier organisiert bekommen;)!

 

Schlussendlich konnten wir feststellen, dass die Prüfungen selbst nicht erheblich anders/anspruchsvoller/weniger anspruchsvoll waren und abliefen als "normale" Abiturprüfungen. Der wesentliche Unterschied lag in der Vorbereitung und der Zeit für uns Schüler, sprich das Feiern und Revue passieren lassen unserer Schulzeit. Wir wünschen den kommenden Jahrgängen, dass wieder Normalität einkehrt und sie somit ihre Ergebnis gebührend feiern können!

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von Alina Vaupel

und Alexander Wiß (MSS 13)

veröffentlicht 13.03.2021

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