Die Jugendpressetage in Berlin

Mitte November war ich auf den Jugendpressetagen 2015 in Berlin. Aber was sind die Jugendpressetage überhaupt (Ich werde sie im weiteren Verlauf des Artikels mit JPT abkürzen)?

Die JPT werden seit 2005 jedes Jahr von der Bundesfraktion der SPD veranstaltet. Die SPD-Bundestagsabgeordneten können aus ihren Wahlkreisen junge, interessierte Menschen schicken, im Alter zwischen ca. 15 und 25 (auf dem Formular stand 20, aber ich hab auch ältere getroffen). Diese Jugendlichen müssen nicht Mitglied der SPD sein, sondern sollten sich einfach für Journalismus interessieren. Auf den JPT selbst, die in Berlin stattfinden, gibt es ein interessantes Programm, bei dem man mehr über die Arbeit als Journalist, aber auch über aktuelle Politik erfährt. Aber dazu später mehr.

Ihr fragt euch jetzt sicher, wie kann ich denn überhaupt bei den JPT teilnehmen? Nun, das hängt von den Abgeordneten ab; manche Leute, die ich kennengelernt habe, wurden ausgelost oder genommen, weil sie sich zuerst beworben hatten. Ich habe an einem Wettbewerb teilgenommen, bei dem ich eine Bewerbung eingeschickt hatte.

Von den JPT erfuhr ich von Frau Caesar, die eine E-Mail bekommen hatte, in der gefragt wurde, ob ein über 16-jähriges Mitglied der Schülerzeitung Interesse hätte.

Ich wurde also angenommen und fuhr vom 11. bis zum 13.11 auf Kosten der SPD-Bundestagsfraktion nach Berlin.

Dort mussten wir uns erst einmal in unser Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofes einchecken und dann selbständig zum Paul-Löbe-Haus (das ist ein Funktionsgebäude des Deutschen Bundestags) gehen. Dort bekamen wir Mittagessen, wurden begrüßt und der Ablauf der folgenden Tage wurde erläutert. Anschließend mussten wir uns für eine von vier Diskussionen mit Abgeordneten der SPD eintragen. Zusammen mit meiner Zimmernachbarin entschied ich mich für „Digitalisierung als Chance - wie Daten unser Leben verändern werden“, also Netzpolitik, bei Lars Klingbeil, MdB. Lars (wir durften ihn duzen) stellte sich erst einmal vor und dann konnten wir alle Fragen stellen. Er informierte uns zum Beispiel über die Netzneutralität und dass in den Breitbandausbau investiert werden muss. Wir redeten auch über die Frage des öffentlichen WLANs; es war sehr interessant.

Danach ging es zurück ins Hotel und um 19:30 gemeinsam in ein Restaurant zum Abendessen, von dem aus wir, wann wir wollten, zurück ins Hotel gehen konnten (es gab keine Ausgangssperre, viele Teilnehmer waren ja auch schon volljährig). Daher war ich mit den Mädchen an meinem Tisch noch am Brandenburger Tor, bevor wir zum Hotel zurückgingen.

Der Donnerstag war der Tag mit dem meisten Programm. Es gab ein Informationsgespräch mit einer Person von der Pressestelle des Parteivorstands und einem Referenten für Bildung beim Parteivorstand. Wir konnten den beiden Fragen darüber stellen, wie die Pressearbeit der Fraktion funktioniert etc.

Danach besuchten wir den RBB und bekamen eine Führung in den Fernsehstudios und in einem Radiostudio, in dem man klassische Konzerte übertragen kann.

Anschließend gab es eine Pressekonferenz mit Thomas Opperman, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, im Bundestag, in der man Fragen zur Flüchtlingskrise stellen konnte.

Bevor es zurück zum Hotel ging, durften wir noch auf die Kuppel, bis wir eigenständig zurückliefen.

Abends gab es erneut ein Essen im Restaurant, an dem die SPD-Bundestagsabgeordneten, die Teilnehmer geschickt hatten, hätten teilnehmen können, leider waren die meisten wegen einer Abstimmung verhindert.

Freitags ging es nach dem Auschecken wieder zum Bundestag, wo wir in drei Gruppen eingeteilt waren. Als Mitglied der Gruppe 3 führte ich zuerst ein Gespräch mit zwei Hauptstadtjournalisten, einer Frau vom Radio und einem Mann von einer Zeitung, die uns mehr über die Arbeit als Journalist berichteten und anschließend besuchte ich eine Plenarsitzung.

Um ca. 11 Uhr war die Veranstaltung vorbei und ich begleitete Freunde zum Bahnhof, von wo ich, nach einiger Wartezeit mit einer Freundin, die wir mit Einkaufen verbrachten, in meinen Zug zurück stieg.

Ein Bericht von Thea Busch (MSS 11)