Gemeinsamkeiten und Unterschiede

des chinesischen und des deutschen Schulsystems

 

Als wir unseren ersten Vormittag in der chinesischen Schule verbrachten, fiel vor allem eines auf: Es gibt viel mehr Schüler als in Deutschland. Allein in einer Klasse sitzen oft bis zu 50 Schülern und pro Stufe gibt es 15 Klassen. So hat selbst die Middle School, die wir besucht haben und die nur drei Klassenstufen beinhaltet, viel mehr Schüler als unser Gymnasium. Außerdem beginnt die Schule um halb acht und kann bis neun Uhr abends gehen und trotzdem haben die Schüler anschließend oft noch Hausaufgaben. Doch die chinesischen Schüler sind auch von sich selbst aus sehr ehrgeizig. Ein Großteil vertritt die Meinung, dass man vor allem durch harte Arbeit und Lernen erfolgreich wird. Der Unterricht unterscheidet sich vor allem darin, dass die Schüler weniger in den Unterricht eingebracht werden, da kaum Mitarbeit gefragt ist. Wenn jedoch ein Schüler etwas sagen soll, sagt der Lehrer eine Nummer, woraufhin ein Schüler aufsteht und seine Antwort mitteilt. Die Klassenzimmer sind alle mit einem Whiteboard und zwei Tafeln ausgestattet. Eine davon hängt hinten an der Wand und ist oft mit Bildern oder Schriftzeichen bemalt. Vorne in den Klassenräumen war überall die chinesische Flagge über der Tafel an die Wand gemalt und am Montag nach der ersten Stunde standen alle auf und sangen die Nationalhymne. Trotz all dieser Unterschiede haben wir uns immer gut mit den Schülern verstanden und auch die Hausaufgaben haben sie nicht davon abgehalten, die Zeit nach der Schule zu genießen.

Luca Marie Michel (MSS 11)