Nils Radermacher und Felix Lehn erhalten Praktikum
von 
Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

In diesem Jahr fand zum 5. Mal der Schülerwettbewerb „Ideenflug“ für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren statt. Der „Ideenflug“ ist ein bundesweiter Schülerwettbewerb, initiiert vor fünf Jahren von Europas größtem Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus Group. Umgesetzt und betreut wird der „Ideenflug“ vom Verlag jungvornweg. Ziel des Wettbewerbs ist es, bei Schülern das Interesse an Technik, Informatik und Naturwissenschaften zu wecken sowie die Faszination der Luft- und Raumfahrt zu vermitteln. Beim „Ideenflug“ geht es um kreative Wettbewerbsbeiträge, welche die Luft- und Raumfahrt umweltfreundlicher, effizienter, komfortabler, sicherer und schneller machen.

Auch wir, Nils Radermacher und Felix Lehn traten mit unserem selbst entwickelten Raketentriebwerk „LPEX“ an. Bei diesem Projekt haben wir uns die Frage gestellt, wie wir suborbitale Forschungsraketen mithilfe eines neuartigen Flüssigtreibstofftriebwerkes sicherer machen können. Auch Fragen der Effizienz und Wirtschaftlichkeit wurden dabei behandelt.

 

Bereits wenige Wochen nach Einsendung unseres Beitrags erhielten wir eine Einladung der Airbus Group zum Finale der besten zwölf Teams nach Berlin. Am 06.11. ging es dann für uns und unseren betreuenden Lehrer Herr Münch mit dem Flieger von Frankfurt los. Die Aufregung stieg, nicht zuletzt wegen der Tatsache, dass wir mit einem Raketentriebwerk im Gepäck reisen mussten. In Berlin angekommen machten wir drei uns nach der Gepäckabgabe im Hotel sogleich auf, die Sehenswürdigkeiten unserer Hauptstadt zu erkunden.

Am nächsten Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück mit den anderen Finalisten in einem gemieteten Bus zum deutschen Technikmuseum Berlin. Dort hatten wir anschließend ca. zwei Stunden Zeit unseren Stand für den Jurybesuch herzurichten und schon einmal die anderen Projekte zu sichten. Ab 11 Uhr begann dann der „Markt der Ideen“, bei welchem wir die Gelegenheit hatten Ingenieuren  aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Vertretern und Projektleitern der Airbus Group und Rolls Royce Triebwerke, sowie Mitgliedern des Verlages jungvornweg und des Deutschen Bundestages unsere Arbeit der letzten Monate zu präsentieren.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit großem Buffet zog sich die Jury schließlich zur Beratung zurück. Für uns folgte nun der „Schülertag“, bei dem Schülerinnen und Schüler aus Berlin und Brandenburg eingeladen waren, den Finalisten des Wettbewerbs Fragen zu den jeweiligen Projekten zu stellen und sich für das Thema Luft- und Raumfahrt begeistern zu lassen.

Der Wettbewerb endete mit der großen Preisverleihung, moderiert von KIKA-Moderator Felix Seibert-Daiker („Erde an Zukunft“), bei der Preise in vier Kategorien vergeben wurden. Zu den Geldpreisträgern gehören unter Anderem Projekte aus NRW (Weltraummüllsammler) und Niedersachen (Verbessertes Inflight-Entertainment-System) sowie ein „Wing-Suit“ Flugsimulator. Auch wir wurden für unsere harte Arbeit belohnt. Zum Einen erhielten wir eine Einladung der TU Dresden, die Universität und besonders den Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik näher kennenzulernen und den Studenten bei deren „Raketenprojekten“ über die Schulter zu schauen. Zum Anderen wurden wir von Airbus eingeladen, nach unserem Abitur im kommenden März, ein Praktikum auf dem Raketenprüfgelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen zu absolvieren und dadurch schon einmal Einblicke in ein mögliches zukünftiges Berufsfeld zu erhalten.

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir dann gemeinsam mit den übrigen Teams und der Jury mit einer geführten Tour durch das politische Berlin, wo die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten des 9. Novembers schon in vollem Gange waren. Anschließend folgte zum Abschluss eines sehr gelungenen Wettbewerbs ein großes Abendessen mit allen Teilnehmern, Jurymitgliedern und Organisatoren im Restaurant „Zwölf Apostel“ in Berlin Mitte. Bei Pizza und Pasta hatten wir die Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und uns mit anderen Schülern und Experten über wichtige Fragen der Technik zu unterhalten.

Am finalen Tag unserer kleinen Berlinreise ging es dann nach einem letzten Vormittag in der Hauptstadt mit dem Flieger zurück nach Frankfurt und anschließend nach Hause. Drei aufregende Tage liegen nun hinter uns. Es war ein tolles und einzigartiges Erlebnis. Wir haben neue Freunde gefunden, konnten Vielen unsere Sicht auf die Dinge und die Technik dahinter  erklären und haben doch einiges Neues dazugelernt. Aber das muss noch lange nicht das Ende sein. Wir werden weiter forschen und weiter lernen, ständig mit der Gewissheit: Der Mensch braucht die Technik und die Technik braucht junge Menschen, die Fragen stellen und nach Antworten suchen.

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Nils Radermacher und Felix Lehn (MSS 13)